Verleumdung

 

Die Gefahr von Rotten Neighbor

Aufgrund des Spielraums der Nutzer von Rotten Neighbor, selbstständig völlig freie und unmoderierte Eintragungen (egal ob wahr oder falsch) über Nachbarn vorzunehmen, birgt Rottenneighbor die Gefahr des virtuellen Rufmords. Die Freiheit der Internetnutzer, sich über ihre Nachbarschaft egal ob wahr oder falsch auszulassen, führt nicht selten zu Beleidigungen, Beschimpfungen und harten Anschuldigungen, die den Ruf des Betroffenen erheblichen Schaden zufügen können.

Das ist immer etwa dann der Fall, wenn es beispielsweise um Vorwürfe des Kindesmissbrauchs oder der Verwahrlosung von Schutzbefohlenen geht – dies war zumindest in der Anfangszeit keine Seltenheit auf Rottenneighbor.com. Aktuell wird jedoch seitens der Seitenbetreiber etwas mehr versucht, unwahre Eintragungen von der Seite zu entfernen, was aber wohl auch immer noch die Kenntnis des Beschuldigten von diesen Anschuldigungen und eine entsprechende Beschwerde voraussetzt. Wer nichts von der Verleumdung seiner Person auf Rotten Neighbor weiß, wird möglicherweise damit leben müssen, dass sich die Nachbarschaft über seine Person wundert, obwohl er sich keiner Schuld bewusst ist.

Die meisten User von Rottenneighbor nehmen so auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Beurteilung ihrer störenden Nachbarn geht, schließlich soll das System anderen, Unwissenden, helfen. Genau hier werden kritische Stimmen immer lauter, bleibt doch die Frage, ob das in manchen Fällen relativ ungehaltene Beleidigen seiner Mitmenschen überhaupt jemandem zur Hilfe kommt. Denn oftmals wissen die Opfer dieser "Bewertungen" nichts vom öffentlich zur Schau stellen ihrer Daten und den dazugehörigen Anschuldigungen, eine Richtigstellung bleibt also meistens aus. Kein Wunder also, dass Rottenneighbor.com in der Presse scharf kritisiert wird, gilt doch das Internet als das größte Informationsmedium des 21.Jahrhunderts. Wer es sich also mit seinem sozialen Umfeld verscherzt, kann dank Rotten Neighbor schnell damit rechnen, dass der gute Ruf nicht nur durch Mundpropaganda, sondern auch international zugänglich über das World Wide Web geschädigt wird.

Schöpfer und Verfechter des Systems von Rottenneighbor hingegen argumentieren mit der Begründung, dass wohl jeder Zuziehende ein Recht darauf hat, erfahren zu können, wenn nebenan ein Krimineller wohnt. Genau in diesem Bereich der Selbstjustiz hat sich Rottenneighbor.com bereits in den Vereinigten Staaten von Amerika etabliert, ein Forum von Menschen und für Menschen, die es nicht allein der Polizei überlassen wollen, Verbrecher zu eben solchen zu erklären. Eine sinnvolle Theorie insofern, als dass ein Mitbewohner wohl wesentlich mehr über den Betreffenden weiß und durch Beobachtungen herausfinden kann, als es für die Gesetzeshüter je möglich wäre.

3 Responses to “Verleumdung”

  1. Manfred N. Says:

    Hallo, ich finde es trotzdem empörend, dass man bei „rottenneighbor.com“ ohne Legimitation, d.h., ohne Überprüfung der e-mail-Adresse, des richtigen Namens und dgl. Lügen über einen Menschen verbreiten kann. Der Autor sollte sich zumindest „outen“ und nicht so hinterhätig und hinterlistig über jemanden etwas Unwahres sagen, den man hasst oder nicht mag. Jeder könnte hier einen Industrieboss, einen Politiker, etc. anschuldigen. Mir selbst wurde eine Eigenschaft zugewiesen, die ich überhaupt nicht habe. (nichts illegales). Trotzdem merke ich es an meinen zurückgehenden Geschäftszahlen, da Google ja alles abscannt. Google ist eine „Maschine“, ein „Roboter“, der sich alles schnappt was im Internet erfassbar ist, ohne zu wissen, was dies überhaupt in deutscher Sprache bedeutet. Würde man sich bei „RN.com“ einloggen müssen, würde Google das auch nicht abscannen. Es war viel Arbeit, die Google-Einträge zu entfernen. Die „Red-Flag“ ist ansonsten spätestens nach 36 Stunden entfernt,…wenn man Glück hat. Leider scheinen manche sogar einen miesen Proxyserver zu benutzen oder dies mittels eines Dashers erledigen zu lassen. So leicht wird es einem hier gemacht. Es kann kein Arzt als Drogendealer, eine Autowerkstatt als total inkompetent dargestellt werden, nur weil diese Werkstatt einmal einen kleinen Fehler gemacht hatte, oder über Ausländer geschimpft wird, nur weil sie keine Deutsche sind. (Alles anonym) Ich kann jedem wärmstens empfehlen sich bei „RN.com“ nicht anzumelden und irgend etwas Erlogenes über eine Person dort zu schreiben. Vielleicht kommt alles doch einmal an den Tag und dann rasselt es hier in Deutschland mit zivil- und strafrechtlichen Anzeigen.
    Das Vorhaben „Streetviews“ muss strikt verboten werden. Soviel erlaubt sich nicht einmal unser Staat. Es sind Hintertürchen für Einbrecher, Vergewaltiger und andere schlechten Menschen.
    Wie gesagt, wenn schon „Rottenneighbor.com“, dann mit Legimitation durch eine „echte“ e-Mail-Adresse“ und dem richtigen Namen. Aber so nicht. Das Internet vergisst nichts und Google müsste diese Seite beim Scannen ausschließen.
    Gruß
    Manfred N.

  2. admin Says:

    Hallo Manfred,

    danke für den sinnvollen (einer der wenigen ;-)) Kommentar!

    Sehe die Problematik genauso wie Sie, deshalb auch die Ambition mit dieser Seite genau das zu machen, was momentan hier zu sehen ist!

    MfG Stephan

  3. skymaster Says:

    Hallo Nachbarn,
    im Grunde möchte ich „RN.com“, unbefangen betrachtet, positiv beurteilen. Wenn, ja wenn das Wenn nicht wäre. Meine Beurteilung darf ich in eine Frage verkleiden. :
    Warum vergessen Sie den guten Ton? Warum möchten Sie nicht viel lieber Deutsch als K u l t u r sprache einsetzen? Warum zeigen Sie anderen Menschen, daß Sie auf dem besten Wege sind, sich mit undiskutablen Menschen auf eine Stufe zu stellen? Warum haben Sie vergessen, daß Sie gerade aus der Annonymität heraus, ein gutes Beispiel geben können??

    Sie haben Recht. Das alles trifft ja nicht auf Sie zu. Soll es wohl auch nicht.
    Oder?
    Ich wünsche Ihnen allzeit gute Verbindungen. Und- beste Grüße als Ihr freundlicher Nachbar von Nebenan ! Ihr Skymaster

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